Corona und die Folgen für das Import- Geschäft mit China

Corona und die Folgen für das Import- Geschäft mit China

 

Die Importe aus China sind zuletzt wieder kräftig angestiegen. Dennoch bestehen hierzulande Probleme, aus welchen Lieferverzögerungen und hohe Frachtkosten resultieren.

 

In Folge des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus ist der chinesische Außenhandel im Frühjahr 2020 stark eingebrochen. Den neusten veröffentlichten Zahlen des chinesischen Zollamtes zufolge, sind die chinesischen Exporte seit dem Sommer 2020 jedoch wieder stark angestiegen und momentan auf einem hohen Niveau. Ein Grund hierfür ist, dass China das Virus mittlerweile weitestgehend unter Kontrolle hat und die wirtschaftlichen Aktivitäten dadurch wieder stark angekurbelt wurden. Ein weiterer Grund ist, dass Hierzulande eine große Nachfrage nach Produkten aus China besteht, welche zurzeit besonders benötigt werden (beispielsweise Schutzausrüstung, Desinfektionsmittel, Technik für das Homeoffice). Man kann sagen, dass China momentan einen regelrechten Exportboom erlebt. Doch von einer Normalisierung der außenwirtschaftlichen Aktivitäten kann trotz allem nicht die Rede sein. Aufgrund der immer noch andauernden pandemischen Lage in Europa, verläuft der Warenfluss bisher nur einseitig von Ost nach West, wodurch in China eine erhöhter Bedarf an Frachtkapazitäten besteht. Die im Westen erhöhte Nachfrage nach chinesischen Importen hat die Bildung eines enormen Waren-Rückstaus beim Entladen der Container zur Folge. Aufgrund der geringen Exportaktivität aus dem Westen, mangelt es an den asiatischen Häfen zudem massiv an Leercontainern. Auch bei der Luftfracht kommt es zu Engpässen, da viele Maschinen pandemiebedingt am Boden bleiben. Aus diesen Problemen heraus kommt es hierzulande zu Lieferverzögerungen und rasant ansteigenden Frachtkosten, wodurch im Endeffekt auch die Produktpreise höher ausfallen könnten. Experten gehen davon aus, dass sich der internationale Warenverkehr erst wieder normalisiert, sobald sich die pandemische Lage weltweit wieder entspannt.

 

Ein Überblick über die aktuellen Frachtpreise

  1. Bei der Luftfracht sind die Frachtkosten teilweise auf bis zu 9.50 US- Dollar pro Kilogramm Warengewicht gestiegen. Zum Vergleich- vor wenigen Jahren betrug der Preis hierfür gerade einmal 1,75 US- Dollar. Es lohnt sich die Kosten der verschiedenen Airlines miteinander zu vergleichen.
  2. Auch bei Seefracht ist ein enormer Preisanstieg erkennbar. Für einen 20- Fuß Container beträgt der Preis mittlerweile nahezu 3000 US- Dollar.
  3. Für den Warentransport mit der Bahn, wird für einen Container knapp 8000 US- Dollar verlangt.

 

Was können Einkäufer in der aktuellen Lage tun?

 

Aufträge sollten mit einer großen Vorlaufzeit von mindestens 6 Wochen vor der Verschiffung bei der chinesischen Firma eingegangen sein, um eine Lieferverzögerung möglichst zu vermeiden. Für Neuhändler empfiehlt sich außerdem, sich mit einer Vermittlungsagentur zusammenzuschließen, welche einen direkten Kontakt zu dem chinesischen Lieferanten herstellen und somit auch nähere Informationen über diesen besorgen können. Des Weiteren sollten Aufträge bündelweise aufgegeben werden, um die Stückkosten zu senken. Hilfreich kann auch der Einsatz einer Software sein, um den Warenfluss besser und zeitgleich überwachen zu können. Somit kann auf mögliche Lieferengpässe – oder Schwierigkeiten frühzeitig reagiert und die Kunden benachrichtig werden.


Datenquellen: 

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/chinas-exporte-steigen-im-november-um-mehr-als-20-prozent-17089619.html

https://www.it-production.com/news/maerkte-und-trends/warenstau-im-reich-der-mitte/

https://www.internetworld.de/logistik/elogistics/frachtcontainer-knapp-2622804.html